Tätigkeitsfeld „Kindertageseinrichtungen“
Die Kita – ein wichtiger Lern- und Lebensort
Die Kindertageseinrichtung (Kita) ist für viele Kinder der wichtigste Lebensort nach der Familie. Die meisten Kinder verbringen mehrere Stunden am Tag in ihrer Kita. Sie müssen sich dort wohl fühlen und ihre Eltern darauf vertrauen können, dass ihre Kinder in der Kita gut und sicher betreut werden.
Gleichzeitig ist die Kita ein zentraler Ort der frühkindlichen Bildung. Hier sollen Kinder in ihrer Entwicklung zu selbstbestimmten, eigenverantwortlichen Persönlichkeiten unterstützt und ihre sozialen, geistigen und körperlichen Fähigkeiten gefördert werden.
Aufgaben als Erzieherin oder Erzieher im Kita-Alltag
Im Zentrum der Tätigkeit steht die pädagogische Arbeit mit den Kindern. Die Erzieherin oder der Erzieher gestalten den Tagesablauf in der Kita und stimmen ihn auf das Alter, die Bedürfnisse und die Interessen der Kinder ab. Dabei schaffen sie im gesamten Kita-Alltag vielfältige Lernsituationen – beim Mittagessen genauso wie beim gemeinsamen Spielen oder bei Ausflügen und Projekttagen. Zu den Aufgaben im Kita-Alltag gehören vor allem:
Die vielfältigen Aktivitäten, bei denen Kinder zu Bewegung und Kreativität angeregt werden, sind Kern der Tätigkeit in der Kita. Dazu gehören malen, basteln, singen, Musik machen, tanzen, toben, vorlesen und vieles mehr. Wichtig ist, dass die Kinder bei den Aktivitäten selbst aktiv werden und sich ausprobieren können. Ganz nebenbei lernen sie so wichtige Fähigkeiten, zum Beispiel gemeinsam Entscheidungen zu treffen und Konflikte zu lösen (Demokratiebildung) oder Grammatik und Aussprache (alltagsintegrierte sprachliche Bildung).
Die Begleitung der gemeinsamen Mahlzeiten sowie die Körperpflege (Wickeln, Anziehen, Zähne putzen, Hände waschen usw.) sind wichtige Aufgaben im Kita-Alltag.
Die Zusammenarbeit mit den Eltern bzw. Erziehungsberechtigten ist ein weiterer essenzieller Bestandteil der Tätigkeit in der Kita. Erzieherinnen und Erzieher halten engen Kontakt mit den Eltern und beziehen sie in den Kita-Alltag ein. Gemeinsam mit den Eltern reflektieren sie die Entwicklung des Kindes und übernehmen gemeinsam Verantwortung dafür. Zudem stehen sie den Eltern bei Bedarf beratend zur Seite.
Die Tätigkeit in der Kita ist Teamarbeit: Dazu gehört die gemeinsame Reflektion mit den Kolleginnen und Kollegen und ggf. die Zusammenarbeit mit anderen Fachleuten (z. B. Ergo- und Physiotherapeuten und -therapeutinnen, Logopäden und Logopädinnen, Sprachfachkräften). Die Weiterentwicklung der pädagogischen Arbeit kann ebenfalls Teil der Tätigkeit sein, ebenso wie die Anleitung von Hilfskräften oder Praktikantinnen und Praktikanten.
Wer kann in der Kita arbeiten?
Verschiedene Berufsabschlüsse qualifizieren zur Arbeit in der Kita. Dazu gehören insbesondere:
- Ausbildung zur Erzieherin/zum Erzieher
- Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin/zum Heilerziehungspfleger
- Studium der Kindheitspädagogik
- Studium der (Sozial-)Pädagogik, in der Regel ergänzt durch ein mindestens halbjähriges Berufspraktikum
- Ausbildung zur sozialpädagogischen Assistentin/zum sozialpädagogischen Assistenten
- Ausbildung zur Kinderpflegerin/ zum Kinderpfleger
Die Ausbildung zur Erzieherin/zum Erzieher ist beim pädagogischen Personal in Kitas am weitesten verbreitet. Sie dauert in der Regel drei Jahre. Es gibt aber auch teilzeitschulische und berufsbegleitende/praxisintegrierte Ausbildungsmodelle.
Die Regelungen zur Anerkennung als Fachkraft unterscheiden sich in den Bundesländern. Interessierte sollten sich daher vor Ort über die konkreten Einsatzmöglichkeiten, Vergütung und Weiterbildungsmöglichkeiten informieren. Der Kompass-Erziehungsberufe gibt dabei individuelle Hilfestellung und zeigt, welcher Berufsabschluss für die Tätigkeit in der Kita qualifiziert.
Mehr Informationen zur Ausbildung zum/zur Erzieher/in finden Sie hier.
Was macht die Arbeit in der Kita aus?
Erzieherinnen und Erzieher sind in der Regel die wichtigsten Bezugspersonen für Kinder nach der Familie. Im Alltag der Kinder sind sie Helferin und Helfer, Lehrerin und Lehrer, Spielgefährtin und Spielgefährte und Vorbild zugleich. Sie prägen somit deren Entwicklung in dieser frühen Lebensphase – von mehreren Monaten bis zum Schuleintritt – ganz entscheidend. Die frühkindliche Bildung schafft zudem die Voraussetzungen für den späteren Schul- und Bildungserfolg.
„Kinderbetreuung in hoher Qualität ist der Türöffner für die Kleinsten zu mehr Chancen im Leben, unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern.“ – Lisa Paus
Erzieherinnen und Erzieher in der Kita tragen somit auch zu mehr Chancengerechtigkeit bei. Die Tätigkeit bietet viel eigenen Gestaltungsspielraum. Beim Entwickeln von spielerischen und kreativen Aktivitäten und Lernmethoden kann man der Fantasie freien Lauf lassen – und sich von der Fantasie der Kinder selbst inspirieren lassen. Die Tätigkeit in der Kita bietet zudem die Möglichkeit der persönlichen Weiterbildung und -entwicklung in bestimmten pädagogischen Bereichen oder Methoden (z.B. Praxisanleitung, sprachliche Bildung usw.).